Burg Balduinseck

Burgruine bei Buch in der Verbandsgemeinde Kastellaun

Balduinseck IMG 2808

Im Tal zwischen Buch und Mastershausen direkt an der Straße erhebt sich der mächtige Wohnturm der Burgruine Balduinseck. Im Jahre 1325 hat der Erzbischof Balduin von Trier auf dem Gebiet der Ritter Richard und Wirich von Buch das Recht erworben, einen Burgfrieden abzugrenzen und darauf eine Feste an der Grenze zur Grafschaft Sponheim zu errichten. Anscheinend wurde Balduin beim Bau der Wehranlage von westlichen Vorbildern inspiriert, insbesondere von dem französischen Donjon-Typ und dem englischen Tower.
Auf verhältnismäßig engem Raum hat der Palas die beachtlichen Ausmaße von 23 m x 14 m. Alle Stockwerke besaßen eine Kaminanlage, einen glatter Wandputz sowie eine Unterteilung in behagliche Kemenaten. Dies hat wohl für die damalige Zeit ein Maximum an Wohnkomfort dargestellt. Aus 5 Stockwerken bestand der Wohnturm, im Untergeschoss die Wirtschaftsräume, ein großer offener Kamin lässt die Küche erahnen, wie auch die Zisterne. In einem Treppenturm auf der Nodwestecke von Erdgeschoß führt eine beachtliche Wendeltreppe durch alle Stockwerke, die die Herrschaftsräume enthalten. Im obersten Geschoss springen an den Ecken sogenannte Tourellen hervor, eventuell lief hier auch ein Wehrgang herum, so den Kragsteinen nach. Der Einbau eines Brunnens - 1,50 m Schachtdurchmesser - in das Erdgeschoss zeigt, daß man auch auf längere Verteidigung eingerichtet war.
Noch einige Grundmauern von kleineren Nebengebäuden sind im Hof zu erkennen. Vor dem Wohnturm stehen noch die Reste der Ringmauer sowie eines Rundturmes im Westen. Darüber hinaus ist noch die alte Zufahrt mit Halsgraben und zugehörigem Brückenkopf zu erkennen. Östlich befinden sich Reste eines zweiten Grabens mit den Grundmauern eines vorgeschobenen Turmes.

Um die Burg gibt es jedoch keine aufregenden Ereignisse. Die Verwalter bzw. die Besitzer wechselten oft, denn im Grunde blieb Balduinseck ein Bestandteil des Trierer Kurstaates. Im Jahre 1675 wurde das Amtshaus verpachtet und schon im Jahr 1711 wurde das Schloss als verwahrlost und 1780 als zerfallen gemeldet. Durch Kriege scheinen keine Zerstörungen stattgefunden zu haben. Die Burgruine gehört heute der Gemeinde Buch.

Nach umfangreichen Sanierungen ist die Burgruine Balduinseck seit 2014 wieder frei zugänglich. Kostenlose Parkplätze befinden sich unterhalb der Burg direkt an der Straße zwischen Buch und Mastershausen.

Die Traumschleife Masdascher Burgherrenweg führt an der Ruine vorbei.

Info Adresse:
Auskunft durch Ortsgemeinde Buch
Tel.: 0 151 - 65 18 73 98 (Ortsbürgermeister)