Schloss Gemünden



schlossgemuenden2.jpgSchloss Gemünden ist eine seltene Anlage, die jeden Burgenfreund erfreut, denn schließlich ist die über ein halbes Jahrtausend währende Familientradition des Schmidtburger Geschlechtes, die durch das Graubündener Geschlecht derer von Salis bis zum heutigen Tag fortgeführt wird, nicht alltäglich. Bei der ersten Nennung war Schloss Gemünden im Besitz des bedeutenden Adelsgeschlechtes der Sponheimer, das sich im Mittelalter eine regelrechte Befestigungslinie von der Nahe bis zur Mosel ausgebaut hatte. Aus den Händen der Sponheimer und den nachfolgenden Gemeinsherrn von Schloss und Stadt Gemünden, Baden und Veldenz gingen Anteile an Walrab von Koppenstein. Nach dem Aussterben der Koppensteiner Linie fiel der ganze Besitz zu einem Fünftel an den Kurfürsten von der Pfalz und zu vier Fünfteln an Herzog Johann von Simmern. Eine gesicherte und lückenlose Geschichte der Burg ist erst ab 1514 möglich, als Fritz von Schmidtburg, auch Fritsch genannt, die Burganlage in Gemünden vom Herzog in Simmern und dem Kurfürsten Ludwig von der Pfalz erwarb. Über 300 Jahre verblieb das Schloss nun im Besitz der Schmidtburger. Der dreißigjährige Krieg ging spurlos an ihm vorüber. Die Geschehnisse des pfälzischen Raubkrieges (1688-1696) trafen das Schloss mit voller Härte. Sprengungen und Brände vernichteten die Holzteile und die Dächer. Doch wurde es zwei Jahrzehnte später wieder aufgebaut. Mit Franz Ignaz Nepomuk von Schmidtburg starb die männliche Linie aus. Eine Tochter, die zuerst mit einem Freiherrn von Warsberg verheiratet war, vermählte sich nach dem frühen Tod ihres Mannes mit dem österreichischen Kaiserhauptmann Johann Anton von Salis-Soglio aus Graubünden, der mit den Befreiungstruppen der Österreicher, Preußen und Russen ins Land gekommen war. Mit ihm begann ein neuer Abschnitt in der Geschichte des Schlosses. Noch heute leben die Nachkommen derer von Salis auf Schloss Gemünden.

Die von Salis-Soglio
Am 26. April 1815 heiratete der Kaiserhauptmann Johann Anton von Salis aus Soglio in Graubünden (Schweiz) Freifrau von Warsberg, geb. von Schmidtburg und begründete den Zweig der Salis auf Gemünden. 1827 wurde er als Freiherr in die preußischen Adelsmatrikel eingetragen. Die Salis entstammen dem oberitalienischen Uradel. Der Gemündener Zweig geht auf die Linie Soglio zurück. Die Mitglieder der Familie Salis bekleideten in der Schweiz hohe Ämter. Man findet unter ihnen Landeshauptleute, Landvögte, Gesandte, Diplomaten und Bürgermeister. Sie standen als Offiziere im Dienste vieler europäischer Länder. Das Wappen der Salis zeigt in der oberen Schildhälfte einen Weidenbaum (lat: salix-weide). Daher rührt der Wahlspruch des Geschlechtes "salixflectitur, sed non frangitur" (eine Weide biegt sich, aber sie bricht nicht).

Die Baugeschichte des Schlosses
Wie die erste Burganlage in Gemünden aussah, ist weder durch einen Plan noch Abbildungen belegt. Die älteste Beschreibung stammt aus dem Jahre 1417. Der rechteckige Wohnbau mit den vier wuchtigen Ecktürmen ist bei keiner anderen Hunsrücker Burg anzutreffen. In einem Werk über die rheinischen Höhenburgen werden die Türme wie folgt beschrieben: » ... von Frankreich her kommt zu Beginn des 13. Jahrhunderts eine Steigerung der Ausdrucksmöglichkeiten durch vielfache Ecktürme am Pallas. Von den Donjons her war Frankreich das Vergnügen an Ecktürmen schon geläufig. Noch im 16. und 17. Jahrhundert behaupten sich immer massiger werdende durchgehende Ecktürme an den Wohnbauten, wie es in Gemünden wuchtig verdeutlicht wird.«

Der erste Grundriss der Burg findet sich auf einem Plan des Fleckens Gemünden aus dem Jahre 1568. Darauf erkennt man deutlich die Umwehrung des Ortes mit einer Mauer und die günstige Lage der Burg auf einem steinigen Bergsporn über dem Simmerbach. Er zeigt die schon im 15. Jahrhundert beschriebene Anlage mit den Türmen, wobei damals westlicher Wehr- und östlicher Wohnbau durch Mauern fest miteinander verbunden waren. Die Jahre 1688 und 1689 bedeuten für zahlreiche Hunsrückburgen das Ende. In den Erbauseinandersetzungen zwischen Ludwig XIV. und dem Reich richten die Truppen des Sonnenkönigs im linksrheinischen Raum unermessliche Schäden an. Auf Burg Gemünden geben sich 60 Minierer alle erdenkliche Mühe, die starken Mauern zu sprengen und die Burg unbrauchbar zu machen. Ein Plan im Schloss zeigt den Zustand des Schlosses nach dieser Sprengung und nach den Bränden. Über 25 Jahre standen die Ruinen, bevor man den Wiederaufbau begann. Diesmal unterlässt man den Ausbau des ursprünglich wehrhaften Teils ganz und hebt dafür den östlichen Wohnteil mit den vier Ecktürmen mächtig hervor. Beide Gebäudeteile werden durch sechs Bogengänge miteinander verbunden. Als zu Beginn des 19. Jahrhunderts der Westteil zu zerfallen droht, trägt man einen Teil der Rundtürme ab und deckt das Mauerwerk mit Mörtel, um einen weiteren Zerfall zu vermeiden. Deshalb sind die Rundtürme heute um ein Drittel niedriger. Einst bargen die unteren Räume das Gefängnis, heute sind in dem Gewölbe die Schlosskapelle und die Grablege derer von Salis untergebracht.

Schloss Gemünden bietet heute eine einmalige Kulisse für besondere Anlässe:
Mit ca. 120 qm steht der grosse Gewölbekeller für Feiern jeglicher Art zur Verfügung. Er liegt im unmittelbaren Schlossbereich und wurde mit einer Fußbodenheizung versehen, so daß auch bei kühlerer Jahreszeit gefeiert werden kann.
Die neue Remise mit 240 qm bietet Platz für eine Vielzahl von Veranstaltungen, z.B. Hochzeitsessen, Tanzfeste, Firmenevents oder Konzerte.
Ein separater Cateringraum mit Starkstrom und Wasseranschluss ist vorhanden.
Die Schlossterrasse, bietet einen herrlichen Blick über die Fachwerkhäuser von Gemünden. Die 150 Jahre alte Lindenallee gibt ihr ein besonderes Ambiete. Regelmäßig finden hier kulturelle Veranstaltungen, wie Theater, Opern, Konzerte oder Vernissagen, aber auch Hochzeitsfeiern statt.


Isabell Freifrau von Salis-Soglio
Schlosstr. 20
55490 Gemünden
Tel.: 0 67 65 - 91 00
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