Burg Birkenfeld

bei Birkenfeld



birkenfeld-burg.jpgDie Birkenfelder Burg blickt auf eine lange und eindrucksvolle Geschichte zurück.

Im 13. Jahrhundert kam es zu Auseinandersetzungen zwischen den Grafen von Sponheim und den Erzbischöfen von Trier, die in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts ihren Höhepunkt erreichten. Als Gräfin Loretta von Sponheim für ihren unmündigen Sohn die Regentschaft führte, versuchte Bischof Balduin noch einmal den Sponheimern die Landeshoheit zu entreißen. Er begann im Jahre 1328 eine Fehde und legte zu seiner Sicherung bei Birkenfeld eine Burg an.

Durch den berühmten, während eines Waffenstillstandes gemachten Handstreich bei der Starkenburg brachte die Gräfin den Kirchenfürsten in ihre Gewalt und zwang ihn zur Anerkennung der Sponheimer Herrschaft im Birkenfelder Lande und zur Zahlung eines Sühnegeldes, von dem sie sich ihren Witwensitz erbaute.
Die von Balduin begonnene Burg Birkenfeld wurde von den Sponheimern ausgebaut und wurde neben Allenbach und Frauenburg zum Sitze eines Sponheimischen Amtes.

Im Jahre 1332 gewährte der deutsche Kaiser Ludwig Birkenfeld das Stadtrecht. Eine Stadtmauer wurde nie gebaut. Der Sponheimische Amtmann für das Amt Birkenfeld wohnte auf Burg Birkenfeld.

Im Jahre 1584 wurde die Burg Residenz des Pfalzgrafen Karl von Pfalz-Zweibrücken-Birkenfeld. Dieser hatte als Erbe den zweibrückischen Anteil an der hintersponheimischen Gemeinherrschaft erhalten. Durch Verträge mit dem Badener Gemeinsherrn sicherte er sich in den Ämtern Birkenfeld, Allenbach und Frauenburg eine gewisse Selbstständigkeit als Fürst. Er baute die mittelalterliche Burg zu einem großen Renaissanceschloss aus. Sein Sohn Georg Wilhelm vollendete den Bau und legte 1669 auch den Grundstein zu einer neuen Burgkapelle. Durch den Dreißigjährigen Krieg wurde der weitere Aufschwung des Birkenfelder Landes aber unterbrochen.

Im Jahre 1720 war es mit der herzoglichen Herrlichkeit vorbei, da der letzte Fürst als Erbe seiner Pfälzer Verwandten nach Zweibrücken übersiedelte. Die Hofhaltung aufgelöst und das Schloss verlor dadurch an Bedeutung. Die Gebäude dienten ab diesem Zeitpunkt nur noch als Wohnungen für Beamte und als Speicher für Naturalsteuern.

1776 endete die Gemeinherrschaft in der Hinteren Grafschaft Sponheim und Birkenfeld kam zu Baden. Markgraf Karl Friedrich beendete die Leibeigenschaft und das Land nahm einen gewaltigen wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung. Leider dauerte diese Zeit nicht lange an, denn die Kriege, die die französische Revolution nach sich zog, brachten wieder Unheil. 1795 mussten die badischen Beamten Birkenfeld verlassen und die Franzosen kamen in den Besitz des Schlosses. Für die nächsten Jahre war Birkenfeld unter französischer Kontrolle und das Schloss diente in dieser Zeit hauptsächlich als Herberge für französische Truppen und Beamte.

Die Franzosen versteigerten 1807 die Gebäude an einen Pariser Händler, der dieser an Einheimische weiterveräußerte und die sie dann als Steinbruch benutzen.

So sind von der ganzen Herrlichkeit nur klägliche Reste zurückgeblieben: der Eingangsbereich, Reste der Begrenzungsmauer und ein Aussichtsturm. Die Burganlage bietet neben historischen Informationen auch einen wunderschönen Ausblick auf die Kreisstadt und den Hochwald.





Tourist-Information

Friedrich-August-Str. 17
55765 Birkenfeld
Tel.: 0 67 82 - 98 34 57-0