Sulzbach
ca. 330 Einwohner, 668 ha, davon 209 ha Wald, PLZ 55758
Gastgeber in Sulzbach
Sulzbach liegt auf einem Höhenrücken im südlichen Hunsrück zwischen Rhaunen und Herrstein in einer Höhe von 460 m über NN.
Der kleine Hunsrückort ist Ausgangspunkt zweier Entwicklungen, die Weltgeltung erlangt haben: der Montanindustrie und des Orgelbaus.
Der Sulzbacher Dorfschmied Johann Nikolaus Stumm (geb. 1669) kaufte mehrere alte Hunsrücker Hammerwerke und betrieb sie mit derart durchschlagendem Erfolg, dass er zum Ahnherrn der saarländischen Verhüttungsindustrie wurde. Die nachmaligen Freiherrn und »Eisenbarone« Stumm dominierten und prägten die Wirtschaftsgeschichte der Saarregion für gut zwei Jahrhunderte. War Johann Nikolaus sozusagen »Der Mann fürs Grobe«, so entschied sich sein jüngerer Bruder, Johann Michael Stumm (geb. 1683), gewissermaßen fürs Feine: Der gelernte Goldschmied und Musikliebhaber wurde zum Begründer der Orgelbauer-Dynastie Stumm. Sein letztes Instrument, 1746 fertiggestellt, tut noch heute in der Kirche seiner Heimatgemeinde seinen Dienst. Insgesamt haben Johann Michael Stumm und seine Nachfahren in Sulzbach rund 370 Orgeln gefertigt. In unmittelbarer Nähe Sulzbachs liegt der historische Marktplatz »Heuchelheim« an der Gabelung eines uralten Handelswegs vom Glan zur Mosel.
Ein Zweig dieser schon seit der Bronzezeit begangenen, zur Römerzeit ausgebauten und noch im Mittelalter weiterbenutzen Route führt über Rhaunen und Büchenbeuren nach Enkirch, indes der andere geradewegs über den Idarkopf zum Sirona-Heiligtum verlief, um schließlich im Distrikt Zolleiche in die antike Ausoniusstraße einzumünden.
Markt Heuchelheim war Standort einer keltisch-römischen Kultstätte, die späterhin als Thingplatz des mittelalterlichen Hochgerichts Rhaunen diente.
Ergänzender Text:
Stumm-Orgeln aus Sulzbach
Die Dörfer vor dem Wald
Sulzbach im Internet
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