Stadt Kirn
Verbandsgemeinde Kirn-Land, Landkreis Bad Kreuznachca. 8.600 Einwohner, 1.653 ha, davon 828 ha Wald, PLZ 55606
Gastgeber in Kirn
Kirn liegt am Hahnenbach, der den Idarwald und den Lützel-Soon trennt. Die Stadt Kirn ist Sitz der Verbandsgemeinde Kirn-Land, der die Stadt selbst als verbandsfreie Gemeinde aber nicht angehört. Die Ortsteile Kirn-Sulzbach dreieinhalb Kilometer flussaufwärts im Nahetal sowie Kallenfels am Fuße der gleichnamigen Burgruine gehören seit 1969 zur Stadt Kirn. Kirn ist zentraler Ort an und Ausgangspunkt der Hunsrück Schiefer- und Burgenstraße.
Die Landschaft wird geprägt von den tief eingeschnittenen Tälern des Hahnenbachs und der Nahe. An mehreren Stellen ragen frei stehende Granitfelsen aus den Bäumen hervor. Besonders markant sind die Oberhauser Felsen, der Kallenfels und die Wehlenfelsen nördlich der Stadt. Die beschauliche Innenstadt wird vom im Hunsrück entspringenden Hahnenbach durchflossen, der in die Nahe mündet. Stadtbildprägend ist der oberhalb des Zentrums gelegene Steinbruch, der sich bis zur östlichen Stadtgrenze erstreckt.
Die im Schnittpunkt wichtiger alter Handelsstraßen an der mittleren Nahe gelegene Stadt hat sich aus einer vorgeschichtlichen Siedlung entwickelt. Der Name leitet sich wahrscheinlich aus dem keltischen Wort Kyr (Wasser) ab. Durch die Lage am Hahnenbach und an der Nahe war Kirn mit Wasser stets reich gesegnet.
Die erste urkundliche Erwähnung Kirns geht auf das Jahr 841 zurück und findet sich in Urkunden des Klosters Fulda. Im 10. Jahrhundert setzten die Salier als Grafen im Nahegau die Emichonen als ihre Untergrafen ein – Beamte, die die Gerichtsbarkeit ausübten, den Heerbann anführten, die Polizeigewalt besaßen und die königlichen Besitzungen verwalteten. Nach einer auf der Kyrberg errichteten Burg nannte sich eine Linie dieses Geschlechts in den Jahren nach 1100 Wildgrafen von Kyrburg. Nach dem Aussterben der Wildgrafen ging die Grafschaft bis 1408 vollständig an die Rheingrafen über, die sich seitdem Wild- und Rheingrafen nannten. Bis zur Annexion durch Frankreich 1794 war Kirn Hauptort jener Wild-und Rheingrafen, die in den letzten Jahrzehnten ihrer Regentschaft mehrere erhalten gebliebene prachtvolle Gebäude im Zentrum der Stadt errichten ließen. Nach dem Ende der französischen Herrschaft wurde Kirn 1815 Teil der preußischen Rheinprovinz. Stadtrechte erhielt Kirn erst im Jahre 1857.
In der Kirner Gegend trieb Johannes Bückler, genannt Schinderhannes, Deutschlands berühmtester Räuber, sein Unwesen. Er war 1796 in Kirn eingesperrt, konnte aber schon in der ersten Nacht flüchten.
Das fürstliche Kellereigebäude von Kirn entstand um 1771 im Auftrag des Fürsten Dominik von Salm-Kyrburg. Das hufeisenförmige Gebäude, dessen Front das noch im Original erhaltene Wappen der Fürstenfamilie ziert, wurde durch den Baumeister Johann Thomas Petri aus Schneppenbach errichtet. Nach dem 2. Weltkrieg bis 1990 beherbergte das Gebäude eine Fruchtsaftkelterei.
Die neugotische, evangelische Hallenkirche mit spätgotischem Chor und romanischem Turm aus dem 11./12. Jahrhundert wurde 1992/1993 wieder in ihrer ursprünglichen Form und Innenausstattung instand gesetzt. Im Innern befinden sich mehrere sehenswerte Grabmale der Wild- und Rheingrafen. Zwischen 1681 und 1892 diente die Kirche beiden Konfessionen als Simultankirche. Während dieser Phase trennte eine Mauer den vorderen evangelischen Teil vom hinteren Chorraum, der der katholischen Gemeinde vorbehalten war, ab. Nach dem verheerenden Hochwasser von 1875 wurde ein teilweiser Neubau der Kirche notwendig; die katholische Gemeinde entschloss sich aus diesem Anlass zum Bau einer eigenen Kirche am Halmer Weg.
Das heutige Rathaus von Kirn war ursprünglich ein Piaristenkolleg. Es entstand in den Jahren 1752-1771 und wurde von Johann Thomas Petri errichtet. Später wurde das Gebäude als Progymnasium bzw. Realschule genutzt. 1938 wurde es von der Stadtverwaltung bezogen. Der Sitzungssaal war früher die Klosterkapelle.
Sehenswürdigkeiten in Kirn
• Fachwerkhäuser, insbesondere die ehem. Gerberhäuser in der Innenstadt
• Schloss Amalienlust auf der »Kiesel«
• Burganlagen in Kallenfels (Steinkallenfels)
• Kath. Pfarrkirche St. Pankratius aus dem späten 19. Jahrhundert. Sie hat ein Sakramentshäuschen von 1482 und einen Flügelaltar von 1892.
Kirn war aufgrund seiner zentralen geographischen Lage schon immer ein lebendiger Marktstandort. Bis heute haben sich, neben den Krammärkten am jeweils ersten Montag im Monat, zwei herausragende Märkte erhalten: der Andreasmarkt – er feierte im Jahr 2000 seinen 300. Geburtstag – am letzten Samstag im November und der Thomasmarkt am 21. Dezember. Die Märkte stellen in und für Kirn eine große Attraktion dar und ziehen viele Besucher aus der Region an.
In der Kyrburg bei Kirn gibt es ein Whisky-Museum. Im Sommer gibt es auf der Freilichtbühne Kyrburg Opernfestspiele.
Ergänzende Texte:
Land am Oberlauf der Nahe
Von Kirn zum Disibodenberg
Von Meisenheim nach Sobernheim
Kirner Reise- & Verkehrsbüro
Pavillon am Bahnhof
55606 Kirn
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Fax: 0 67 52 - 93 40 30
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